Streitschlichter-Projekt
Die Kinder sollten lernen, alltägliche, für Grundschulkinder typische Konfliktsituationen vor allem auf dem Pausenhof selbst zu regeln. Bei aktuellen Konflikten sollen die Streitschlichter ihren Mitschülern helfen, eine für beide Konfliktparteien zufrieden stellende Lösungen zu finden. Die Lösungserarbeitung erfolgt über einen mehrschrittigen Prozess, den die Schüler zuvor in einem ca. 10-stündigen Kurs erlernt haben. Die Kursleiter bilden die Kinder in Inhalten und Methoden der Streitschlichtung nicht nur aus, sondern begleiten sie auch im Prozess über das Schuljahr hinweg. Inhalte des Kurses sind u.a.: typische Streitanlässe und Konfliktausgänge, faire Lösungsmöglichkeiten, Gesprächsführung, methodischer Ablauf einer Schlichtung, konkrete Fallbeispiele, Eignungs- und Abgrenzungskriterien für eine selbstständige Konfliktlösung. Der Ablauf orientiert sich an Mediationsmethoden und sieht vier ritualisierte Stufen vor. Zunächst werden Rollen, Regeln und Vorgehen geklärt. Im nächsten Schritt stellt jede Konfliktpartei ihre Situation und auch ihre Lösungsbereitschaft dar. Jeder bemüht sich, die Sicht des anderen nachzuvollziehen. Daraufhin wird eine für beide Seiten akzeptable Lösung erarbeitet. Die Streitschlichtung wird mit einer konkreten Vereinbarung zwischen den Beteiligten abgeschlossen. Mit der Entwicklung und Umsetzung des Streitschlichterprogramms an unserer Schule wollen wir folgende Ziele erreichen: Schüler lernen mit Hilfe eines ritualisierten Verfahrens, Konfliktsituationen eigenständig, ohne Eingreifen von Erwachsenen, zu lösen. Kolleginnen und Kollegen lernen, Verantwortung für bestimmte Situationen an die Schüler abzugeben.
Die Streitschlichterausbildung richtet sich an alle Schüler und Schülerinnen der dritten Klassen und findet über das Schuljahr hinweg, ein Mal im Monat statt. Durchgeführt werden die einzelnen Einheiten von der Jugendsozialarbeit.